Die
Sixtinische Kapelle ist ein Bauwerk des Vatikan und gehört zum
Apostolischen Palast, der offiziellen Residenz des Papstes. Berühmt ist
sie vor allem wegen der beiden Fresken des Michelangelo und dem Konklave (Papstwahl), welches im
inneren der Kapelle abgehalten wird bis ein weißes Rauchzeichen aus dem
Kamin dringt.
Die Pläne der
Sixtinischen Kapelle gehen auf den italienischen Architekten Baccio
Pontelli zurück, der als Hofarchitekt von Papst Sixtus IV. (Dem
Namensgeber der Kapelle) fungierte. Die Bauzeit zog sich von 1475 bis
zum 15. August 1483, als es zur feierlichen Einweihung kam.
Das
rechteckige Gebäude ist insgesamt 20,7 Meter hoch, 40, 9 Meter lang und
13,4 Meter breit, womit es den Proportionen des Salomonischen Tempels
nacheifert (Länge ≈ 2 x Höhe bzw. 3 x Breite).
Was
die Kapelle bis heute so besonders macht sind die beeindruckten
Wandmalereien die den Innenraum schmücken. Neben den Stationen aus dem
Leben Jesu und der Geschichte Mose, die jeweils von verschiedenen
Renaissancekünstlern angefertigt wurden, sind dies vor allem das
berühmte Deckenfresko und das Altargemälde "Jüngstes Gericht" von
Michelangelo Buonarroti (siehe hierzu Fresken der
Sixtinischen Kapelle). Das letzte Werk wurde im Jahre 1541
vollendet.
Im
Laufe der Jahre verschlechterte sich der Zustand der Fresken deutlich,
was neben Schmutz und eindringendem Regenwasser auch dem Kerzenschmauch
geschuldet war. So versuchte man bereits im 17. Jahrhundert erste
Schäden zu beheben, jedoch mit wenig Erfolg. Ein dunkler Schleier wuchs
über den Bildern und ließ die Farbgebung nach und nach schwinden. Erst
ab 1982 kam es zu einer umfangreichen Restaurationsmaßnahme, die
schließlich zwölf Jahre in Anspruch nehmen sollte. Durch die
professionelle Entfernung von Ruß- und Schmutzschichten erstrahlen die
Fresken heute wieder in einer toller Farbgebung. Umfangreiche Technik,
wie Klimaanlagen und Feuchtigkeitsregler, sorgen darüber hinaus dafür,
weitere Gefahren von den Werken abzuwenden.
Seit
1878 findet die Wahl des neuen Papstes, das sogenannte Konklave,
ausschließlich in der Sixtinischen Kapelle statt, was zuvor
nur
1513 und 1523 der Fall war. Bis zum Ende des Kirchenstaates (1870)
diente der Quirinalspalast in Rom als Örtlichkeit der Versammlung,
heute ist er jedoch Dienstsitz des italienischen Präsidenten. Vor
Beginn eines jeden Konklaves wird ein Schornstein auf dem Dach der
Kapelle befestigt, der später signalisieren soll ob ein neuer Papst
gewählt wurde (weißer Rauch) oder noch nicht (schwarzer Rauch). Bis
1978 waren die Teilnehmer in der Sixtinischen Kapelle und den
angrenzenden Räumen eingeschlossen, heute dient ein nahes Gästehaus als
Wohnort während des Konklaves - Eine Abschottung zur Außenwelt wird
jedoch noch immer angewandt.
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