Der Petersdom,
auch Sankt Peter genannt, gehört zu den bekanntesten und berühmtesten
Kirchen der Welt und ist das Wahrzeichen des Vatikan. An ihrem Standort
stand lange Zeit der Vorgängerbau Alt-St. Peter, der von Konstantin
dem Großen
um 324 n. Chr. auf dem angeblichen Grab des Apostel Petrus erbaut
wurde. Nach etlichen Renovierungsmassnahmen wurde die alte Kirche
spätestens ab dem 15. Jahrhundert zu klein und sollte erweitert werden.
Schließlich war es Papst Julius II. (1503 - 1513), der entschied den
mittlerweile baufälligen Altbau durch eine prächtigere und größere
Kirche zu ersetzen.
Die Bauarbeiten für den
neuen Petersdom begannen mit der Grundsteinlegung am 18. April 1506.
Die ersten Pläne für den Neubau stammen von Donato Bramante, der jedoch
bereits 1514 verstarb, als der Bau noch ganz am Anfang stand. Sein
Nachfolger Raffael, der bis zu seinem frühen Tod 1520 die Bauleitung
inne hatte, konnte wenigstens mit dem Unterbau beginnen.
Als
nächstes übernahm Antonio da Sangallo der Jüngere, der zuvor schon als
zweiter Architekt am Petersdom mitgewirkt hatte. Dennoch kamen die
Bauarbeiten weiterhin nur sehr langsam und schleppend voran. Dies
sollte sich auch nicht ändern als nach Sangallos Tod (1547)
Michelangelo die Bauleitung übernahm. Dennoch hatte dieser großen
Einfluss auf die Gestaltung, da ihm deutliche Sonderrechte eingeräumt
wurden. Auf Michelangelo geht z.B. die berühmte Rippenkuppel des Bauwerks
zurück, zu der er ein Holzmodell anfertigte.
1564 verstarb Michelangelo und konnte, wie seine zahlreichen
Vorgänger, die Fertigstellung des Bauwerkes nicht mehr erleben. Die
weiteren Nachfolger (Pirro Ligorio, Giacomo Barozzi da Vignola und
Giacomo della Porta) folgten Michelangelos Plänen weitgehend, so das
die Hauptkuppel im Jahre 1591 abgeschlossen werde konnte.
Fertiggestellt
war der neue Petersdom auch zu diesem Zeitpunkt noch nicht. 1605 wurde
entschieden auch das Langhaus von Alt St. Peter abzureißen und durch
ein neues zu ersetzen. Zuvor dachte man zeitweise über eine Integration
in den Neubau nach. Schließlich war es Carlo Maderno, Chefarchitekt des
Doms ab 1603, der das neue Langhaus realisierte.
Am 18. November
1626 war es endlich soweit: Nach weit über 100 Jahren Bauzeit wurde der
neue Petersdom feierlich durch Papst Urban VIII. eingeweiht. Danach
sollten zwar noch die Glockentürme vollendet werden, dieses Vorhaben
machte man jedoch wieder rückgängig, nachdem sich zeigte, dass diese zu
schwer für das Fundament waren.
In den Jahren 1656 bis 1667 wurde
vor dem Bauwerk noch der von Kolonnaden umgebene Petersplatz angelegt,
der gerade bei Papstaudienzen prall gefüllt ist.
Der
neue Petersdom war und ist ein Bauwerk von wirklich imposanten
Ausmaßen: Der 132,5 m hohe und 211,5 m lange Bau hat eine Innenfläche
von etwa 1,5 ha und soll bis zu 60.000 Menschen Platz bieten. Insgesamt
gibt es im Innenraum 45 Altäre, 800 Säulen und 390 Statuen. Zahlreiche
Kunstwerke, wie Michelangelos Römische Pietà, dekorieren das Objekt.
Das Dach wird neben der berühmten Hauptkuppel noch von acht
kleineren Nebenkuppeln geziert. Nach den meisten Betrachtungsweisen ist
der Petersdom bis heute die größte Kirche der Welt.
Zu
Erwähnen sei noch, dass zur Finanzierung des Petersdom ein starker
Ablasshandel betrieben wurde, der wiederum dazu führte, dass Martin
Luther seinen berühmten Brief mit den 95 Thesen aufsetzte. Somit hat
der Bau des Petersdom stark zur Reformation beigetragen und
schließlich dazu geführt, dass sich die Kirche in Protestanten und
Katholiken spaltete.
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