Michelangelo Buonarroti
wurde am 6. März 1475
in Caprese, ca. 60 km südöstlich von
Florenz, geboren. Sein Vater, Ludovico di Leonardo Buonarroti
Simoni, gehörte eigentlich einer angesehenen bürgerlichen Familie in
Florenz an, arbeitet zu diesem Zeitpunkt jedoch als Stadtvogt in
Caprese. Erst einige Monate später kehrte die Familie wieder
nach
Florenz zurück. Neben seinem älteren Bruder Lionardo (*1473) bekam
Michelangelo bis 1481 noch drei weitere Brüder, ehe seine Mutter,
Francesca di Neri, noch im gleichen Jahr verstarb.
1482,
im alter von sieben Jahren, kam Michelangelo in eine Lateinschule, die
von Francesco da Urbino geführt wurde. Schon damals entstand im noch
jungen Michelangelo der Wunsch ein Künstler zu werden, was bei seinem
Vater auf starke Ablehnung stieß. Nach langem Streit durfte er
schließlich im Alter von 13 Jahren in der Werkstatt des florentinischen
Malers Domenico Ghirlandaio lernen und arbeiten. Hier eignete er sich
bereits die Grundlagen der Freskokunst, die ihn später so berühmt
machen sollte, an.
Michelangelos
Zuneigung galt in erster Linie, trotz Malereiausbildung, der
Bildhauerei. So war es nicht verwunderlich, dass er 1489, noch bevor
seine Ausbildung zu Ende war, auf die Kunstschule des Lorenzo
de' Medici, die von einem Bildhauer geleitet wurde, wechselte. Lorenzo
förderte Michelangelos Talent und behandelte ihn wie einen eigenen Sohn.
Aus
dieser Zeit stammt auch Michelangelos ältestes erhaltene bildhauerische
Werk, die sogenannte Kentaurenschlacht, welche den Kampf zwischen
Kentauren und Lapithen aus der griechischen Mythologie zeigt. Weitere
Werke, wie die Statue Faunskopf, gelten heute als verschollen.
Laut
zwei Berichten aus dem 16. Jahrhundert kam es um 1490 zwischen
Michelangelo und seinem älteren Mitschüler Pietro Torrigiano zu einem
heftigen Streit, der schließlich dazu führte, dass Michelangelos Nase,
nach einem Faustschlag Pietros, gebrochen wurde. Ob Michelangelo seinen
Mitschüler zuvor verhöhnte oder dieser aus Neid handelte, darüber sind
sich die Quellen uneinig. Sicher ist wohl das Michelangelos Nase
seither entstellt war.
1492
starb Lorenzo de' Medici, der die Stadt Florenz bis dato faktisch
regiert hatte. Sein Nachfolger und Sohn Piero di Lorenzo de' Medici
zeigte schon bald erhebliche schwächen auf dem Gebiet der Politik.
Michelangelo, der dem Haushalt der Medici weiterhin angehörte, hatte
schon bald eine düstere Vorahnung und verließ die Stadt 1494 in
Richtung Bologna. Nur kurze Zeit später plünderte eine wütende
Volksmenge den Medici-Palast und auch Piero musste die Stadt verlassen.
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