Michelangelos David, der
zwischen 1501 und 1504 entstand, gilt bis heute als bekannteste Skulptur der Kunstgeschichte und
ist die erste Monumentalstatue die während der Hochrenaissance entstand.
Die aus nur einem Marmorblock gefertigte Figur stellt den biblischen
David dar, als er mit der Steinschleuder über der Schulter den Kampf
gegen Goliath aufnahm. Im Gegensatz zu früheren Darstellungen des
Themas, zeigt sie David vor Beginn des Kampfes und nicht erst nach dem
Sieg.
Die
Geschichte der Skulptur begann bereits 1464, als
Agostino di Duccio den Auftrag für eine Davidfigur bekam und mit der
Bearbeiteung eines Marmorblocks begann. Nachdem
er die Arbeit wenig später aufgab und auch Antonio Rossellino 1476 am
gleichen Projekt scheiterte, verblieb der begonnene Block für viele
Jahre im Hof der Dombauhütte zu Florenz.
Erst im Juli 1501 lies die Verwaltung den alten
Marmorblock wieder aufrichten um seine weitere Verwendung zu prüfen.
Schließlich kam man auf Michelangelo, der sich mit der Römischen Pietà
und dem Trunkenen Bacchus bereits einen Namen gemacht hatte, und
beauftragte ihn am 16. August 1501 damit den David fertigzustellen.
Michelangelo
setzte sich bei der Vergabe des Auftrages gegen den Bildhauer Andrea
Sansovino durch, da er sich dazu verpflichtete die Figur nur aus dem
bereits begonnen Block und ohne eine Anstückung zu gewinnen. Vermutlich
ist es dem fehlenden Marmorvolumen geschuldet, dass sich Michelangelo
für den nach oben gewinkelten Arm entschied und es ist ebenfalls
anzunehmen, dass dies auch der Grund ist warum seine Vorgänger das
Projekt aufgaben.
Vor Beginn der eigentlichen Arbeiten legte
sich Michelangelo, laut Biograph Vasari, ein Wachsmodell der Figur an.
Ausserdem gab es wohl einige Zeichnungen, von denen die des rechten
Unterarms bis heute erhalten ist. Danach wurde der Marmorblock mit
einer hölzernen Einhausung ummantelt, ehe Michelangelo damit begann die
Figur Stück für Stück aus dem Marmor zu brechen. Er selbst war der
Ansicht, dass die Kunstwerke bereits im Stein hockten und nur noch
befreit werden mussten. Dies war allerdings mit einigen Mühen
verbunden, zumal die enge Einhausung das Tageslicht begrenzte und keine
Möglichkeit bot die Statue aus der Entfernung zu begutachten. Umso
erstaunlicher war das Ergebnis, welches Michelangelo im Frühjahr 1504
ablieferte - Die bis dato größte Statue der Nachantike war wahrlich ein
Meisterwerk.
Schon
bald nach der Fertigstellung musste ein Aufstellungsplatz gefunden
werden, der dem
Kunstwerk entsprach. Zu diesem Zweck bildete man sogar eine 30-köpfige
Kommission aus verschiedenen Florentiner Künstlern, nur um einen
entsprechenden Ort zu finden. Schließlich einigte man sich
trotz
unterschiedlicher Meinungen auf den Vorplatz des Palazzo Vecchio, wo
heute noch eine Kopie zu sehen ist. Am 8. September 1504 wurde der fast
4,50 Meter hohe Koloss an seinem neuen Standort feierlich enthüllt und
galt seither als ein Wahrzeichen der Stadt.
1512
zertrümmerte eine Bank, die aus dem Fenster des Palazzo geschleudert
wurde, den linken Arm des David. Glücklicherweise überdauerten die
Bruchstücke und Cosimo I. ließ die Statue 1543 restaurieren. Im laufe
der folgenden Jahrhunderte kam es durch Vogelexkremente und Witterung
zu weiteren Schäden, weswegen die Statue 1873 in der Florentiner
Accademia untergebracht wurde, wo sie, vollständig
restauriert,
noch heute bestaunt werde kann.
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