Die Renaissance stellt eine
Kulturepoche dar, die während des 15. und 16. Jahrhundert
stattfand und den Umbruch der mittelalterlichen Gesellschaft hin zur
Neuzeit markiert. Der italienische Ausdruck "Rinascimento"
wurde bereits 1550 von Giorgio Vasari, seinerseits Künstler und
Kunsthistoriker, verwendet und bedeutet übersetzt "Wiedergeburt". Erst
in den 20er Jahren des 19. Jahrhundert wurde er als "Renaissance" ins
Französische und wenig später ins Deutsche übernommen. Dabei meint der
Begriff Renaissance bzw. Wiedergeburt, dass wiederbeleben der antiken
Kunst und des angeblich vergessenen Wissens nach der langen und als
dunkel angesehenen Zeit des Mittelalters.
Als
Wiege der Renaissance
wird Italien im ausgehenden 14. Jahrhundert angesehen, die eigentliche
Hochphase begann aber erst um das Jahr 1500. Dort kamen zahlreiche
Künstler zu Tage, deren Namen und Werke bis heute von großer Bedeutung
sind. Als Beispiele dienen hier neben Michelangelo auch Leonardo da Vinci, Raffael
oder Tizian.
Anfang
des 16. Jahrhundert kam die Renaissance auch nördlich der Alpen zum
Tragen. Bekanntester Künstler der deutschen Renaissance ist Albrecht Dürer,
der 1507 bei einer Venedigreise zahlreiche Erkenntnisse und Erfahrungen
eingesammelt hatte.
Ein Hauptanliegen der Renaissancekünstler bestand darin Gegenstände
und Personen so naturgetreu wie möglich nachzuahmen. Dies lag auch
daran, dass man die antiken Kunstwerke als gute Beispiele einer
naturgemäßen Gestaltung ansah. Schließlich stellte sich auch die Frage
nach dem Wesen der Schönheit, was dazu führte, dass die Künstler
versuchten bei ihren Figuren und Gemälden dem Schönheitsideal möglichst
nahezukommen.
Neben
den bildenden Künsten, wie Bildhauerei oder Malerei, prägten auch
andere Richtungen, wie Musik, Dichtung, Mathematik oder gar
Philosophie, die Renaissance. Mit Hilfe des Buchdrucks, erlebte vor
allem die Literatur ab Mitte des 15. Jahrhundert einen gewaltigen
und nie zuvor erreichten Aufschwung. Namen wie William
Shakespeare
und Erasmus von Rotterdam zeigen, dass die Renaissance auch auf diesem
Gebiet bekannte Künstler hervorbrachte.
Nicht
zu vergessen ist auch eine geistige Strömung, der sogenannte
Humanismus, der ebenfalls auf dem Bedürfnis beruht sich von der
Vergangenheit, also dem Mittelalter, scharf abzugrenzen. Er breitete
sich während der Renaissance in weiten Teilen Europas aus, auch wenn
der Begriff "Humanismus" erst Anfang des 19. Jahrhunderts durch
Friedrich Immanuel Niethammer geprägt wurde. Hauptaugenmerk dieser
Strömung war die Forderung nach einer Bildungsreform mit dem besonderen
Blick auf den wahrheitsgemäßen Inhalt und des sprachlichen Ausdrucks.
Ziel des ganzen sollte sein, dem Menschen dabei zu helfen seine wahre
Bestimmung zu erkennen.
Heute gilt der Beginn der
Renaissance, neben einigen anderen bekannten Ereignissen (z.B.
Entdeckung Amerikas), als ein Zeitpunkt an dem das Mittelalter endete
und die Neuzeit begann. Dies ist dahingehend logisch, da gerade die
Rückbesinnung auf die Antike und die damit einhergehende Abgrenzung vom
Mittelalter einen echten Kulturwandel darstellte.
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